Worte, Gedanken, Gebete...

Gott, zu dir rufe ich

Gott, zu dir rufe ich am frühen Morgen
hilf mir beten und meine Gedanken sammeln;
ich kann es nicht allein
In mir ist es finster, aber bei dir ist Licht
ich bin einsam, aber du verläßt mich nicht
ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe
ich bin unruhig, aber bei dir ist Frieden
in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist Geduld
ich verstehe deine Wege nicht,
aber du weißt den rechten Weg für mich.
Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag
Lob und Dank sei dir für alle deine Güte und Treue
in meinem vergangenen Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen,
laß mich nun auch das Schwere aus deiner Hand hinnehmen.
Du wirst mir nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du läßt deinen Kindern alle Dinge zum besten dienen.


 Quelle: Dietrich Bonhoeffer
 
Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 204 f 

Losung April 27, 2024

Du sprachst: Ich bin unschuldig; der HERR hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesündigt.

Jeremia 2,35

Nach jedem Winter kommt ein Frühling!

Dieses Gedicht hat mich gestern erreicht. Es stammt sprachlich aus einer anderen Zeit, aber die Aussage, dass nach jedem harten Winter wieder sonnige Tage kommen, ist ja sehr aktuell! Jahreszeitlich und überhaupt...


Emanuel Geibel (1815-1884)

Hoffnung


 Und dräut der Winter noch so sehr 
 Mit trotzigen Gebärden, 
 Und streut er Eis und Schnee umher, 
 Es muß d o c h Frühling werden. 
 
 Und drängen die Nebel noch so dicht 
 Sich vor den Blick der Sonne, 
 Sie wecket doch mit ihrem Licht 
 Einmal die Welt zur Wonne. 
 
 Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, 
 Mir soll darob nicht bangen, 
 Auf leisen Sohlen über Nacht 
 Kommt doch der Lenz gegangen. 
 
 Da wacht die Erde grünend auf, 
 Weiß nicht, wie ihr geschehen, 
 Und lacht in den sonnigen Himmel hinauf, 
 Und möchte vor Lust vergehen. 
 
 Sie flicht sich blühende Kränze ins Haar 
 Und schmückt sich mit Rosen und Ähren, 
 Und läßt die Brünnlein rieseln klar, 
 Als wären es Freudenzähren. 
 
 Drum still! Und wie es frieren mag, 
 O Herz, gib dich zufrieden; 
 Es ist ein großer Maientag 
 Der ganzen Welt beschieden. 
 
 Und wenn dir oft auch bangt und graut, 
 Als sei die Höll' auf Erden, 
 Nur unverzagt auf Gott vertraut! 
 Es muß d o c h Frühling werden.